Shining

Shining (engl. Originaltitel: „The Shining“) gilt bis heute als einer der bedeutendsten Filme des Psychothriller- und Horror-Genres. Er wurde 1980 veröffentlicht und von Regisseur Stanley Kubrick inszeniert.

Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Stephen King aus dem Jahr 1977, auch wenn sich Kubrick bei seiner Verfilmung durchaus einige Freiheiten gelassen hat. Die Hauptrollen spielen Jack Nicholson, Shelley Duvall und Danny Lloyd als Jack, Wendy und Danny Torrance. Die wichtigste Nebenrolle Dick Hallorann wird von Scatman Crothers verkörpert. Crothers und Nicholson waren 5 Jahre zuvor bereits in „Einer flog über das Kuckucksnest“ zu sehen. Shining dauert in der EU-Fassung 119 Minuten und ist in den Vereinigten Staaten mit 143 Minuten etwas länger. Aktuell ist der Film zusammen mit seiner Fortsetzung „Doctor Sleeps Erwachen“ im Programm von Netflix zu sehen.

Jack Torrance, seine Frau Wendy und sein kleiner Sohn Danny ziehen über die Wintermonate in das abgelegene Overlook Hotel. Jack ist in der Zeit, in der das Hotel geschlossen ist, als Hausmeister angestellt, und soll es instandhalten. Vom Hoteldirektor Ullman erfährt er, dass ein ehemaliger Hauswart aufgrund der Einsamkeit verrückt geworden ist, und sich, seine Frau und seine Töchter getötet hat. Jack lässt sich davon nicht einschüchtern und schon bald zieht er mit Danny und Wendy ein. Während Ullman Jack die Räumlichkeiten zeigt, erkennt Hotelkoch Dick Hallorann in Danny eine besondere Gabe. Danny, von Wendy und Jack auch Doc genannt, kann nämlich in die Vergangenheit und in die Zukunft schauen. Hallorann nennt diese Fähigkeit „Shining“. Die Abgeschiedenheit holt auch Jack ein, wodurch er immer merkwürdiger und launischer wird. Wendy schlägt vor, Doc nach Hause zu bringen, woraufhin die Situation völlig eskaliert. Mutter und Sohn müssen sich schon bald vor Jack in Sicherheit bringen, denn er wird anscheinend von der dunklen Vergangenheit des Hotels erfasst.

Dass Stanley Kubrick ein exzentrischer Perfektionist war, sieht man dem Film in jeder Sekunde an. Die Bildkomposition und die Liebe zum Detail kommen in den Szenen großartig zur Geltung. Besonders bemerkenswert finde ich die herausragende Kameraarbeit, bei der Kubrick häufig auf Kamerafahrten und Einstellungen zurückgreift, die ohne Schnitt bis zu einer Minute lang sind und uns damit einen wunderbaren Überblick über die Szene geben und eine besorgniserregende Ruhe vermitteln. Diese Ruhe steht ganz im Gegensatz zur Musik, die durch laute und schrille Streichmusik eine unglaublich dichte und spannende Atmosphäre aufbaut. Jack Nicholson läuft in seiner Rolle als verrücktgewordener Familienvater zur Höchstform auf, und auch Danny Lloyd ist in seiner ersten Rolle nicht schlecht. Ebenfalls Shelley Duvall, von der beim Dreh sehr viel abverlangt wurde, bringt die verstörte und verängstigte Rolle der Wendy wunderbar herüber. Es gibt im Grunde nur ein Aspekt, der mich an Shining stört, und das ist die übergangslose Entwicklung von Vernunft zu Wahnsinn in Jacks Kopf. In der einen Szene verhält sich Jack normal, es wird „Einen Monat später“ eingeblendet, und plötzlich vergrault er Wendy wegen ein paar Sandwiches. Das Buch kann sich bei der Entwicklung natürlich deutlich mehr Zeit lassen, aber auch Kubrick hätte den Übergang nahtloser und ohne einen solch großen Zeitsprung gestalten können. Im Endeffekt macht dies den Film auf keinen Fall schlecht, ist aber trotzdem etwas, was mir an ihm nicht gefällt.

Shining ist insgesamt ein wirklich guter Film, der mich besonders durch seine Spannung und seine Kameraarbeit überzeugt hat. Er ist hier in Deutschland ab 16 Jahren freigegeben, und wie erwähnt im Programm von Netflix zu finden. Fans von Psychothrillern und Horrorfilmen werden definitiv Gefallen an ihm finden.

Tim Martach

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