Mo Asumang

Am 2. März 2017 informierte Mo Asumang die Jahrgänge der Klasse 9, EF, Q1 und Q2 unserer Schule über ihre persönlichen Erfahrungen zum Thema Rassismus.

Mo Asumang ist eine deutsche Frau, deren Berufsfeld in viele Richtungen geht. So ist sie zum Beispiel Regisseurin, Fernsehmoderatorin, Schauspielerin, Sängerin, Synchronsprecherin und Filmproduzentin. In ihrer Vergangenheit wurde sie des öfteren mit Rassismus konfrontiert, so wurde sie zum Beispiel Opfer von körperlicher Gewalt und sogar Morddrohungen, welche von Neonazis und Rassisten ausgingen.

Sie begann ihren Auftritt mit einer freundlichen Begrüßung und einer kurzen Vorlesung aus ihrem Buch: „Mo und die Arier – Allein unter Rassisten und Neonazis“. Sie schilderte ein Erlebnis in ihrem ehemaligen Beruf als Taxifahrerin, dass sie auch von einem Rassisten brutal verprügelt wurde, nur aufgrund ihrer Hautfarbe. Nach der Einleitung in das Thema schauten sich alle Anwesenden gemeinsam ihren Film „Die Arier“ an.

In diesem Film zeigt sie, dass sie dem Rassismus genauer auf die Spur gehen will. So konfrontierte sie Neonazis, Hardcore-Rassisten in Amerika und sogar Mitglieder des Ku-Klux-Klans an, eine Organisation, die seit 1865 Rassismus ausübt und nicht einmal vor Totschlag haltmacht. Hierbei fiel allen auf, dass die Rassisten bei genauerer Befragung, warum sie denn das Ganze machen, oftmals keine konkrete Antwort geben konnten. Auch hat Mo Asumang bei einigen Neonazis nachgefragt, warum sie sich denn „Arier“ nennen. Nach intensiver Forschung fand sie heraus, dass der Begriff „Arier“ eigentlich aus dem Arabischen stammt und nur so viel wie „Mensch“ bedeutet. Im Film besucht sie auch ihre gute jüdische Freundin Esther Bejarano, eine mittlerweile 94 Jahre alte Frau, die Ausschwitz überlebte, jedoch dabei ihre Eltern und ihre Schwester verlor. Heute rappt sie und zeigt somit ihre Abneigung gegen den Rassismus, besonders gegen die Neonazis. Doch auch einen Ex-Neonazi hat sie mittlerweile als Freund gewinnen können. Chris war ein Mitglied der Neonazis, hat jedoch gemerkt, dass die gesamte Organisation sich mehr um ihre Ziele als um ihre Mitglieder kümmert. Heute musste Chris insgesamt viermal umziehen und wird immer noch von Neonazis verfolgt, weil diese einen „Verräter“ schlimmer finden als Menschen mit anderer Herkunft oder ausländischen Wurzeln.

Nach dem Film stellten Schülerinnen und Schüler an Mo Asumang Fragen, die sie sehr souverän beantwortete. Nach Veranstaltungsschluss konnten wir Mo Asumang noch persönlich ein paar Fragen stellen. Wir fragten sie, wie lange denn ihre gesamte Reise, also mit Dreh, Schnitt und Recherche, gedauert habe. Insgesamt mehr als dreieinhalb Jahre erforderte die Filmproduktion. Auf die Frage, warum sie diese gefährlichen Reisen auf sich genommen habe, antwortete sie, sie habe durch das Filmprojekt ihre Angst verloren, die durch verbale und physische Angriffe entstanden war. Wir fragten auch nach dem aktuellen Befinden einiger Personen, die sie im Film getroffen hat, so zum Beispiel Herrn Axel Scholl, einem Mann mit der Vorstellung, dass die Menschen mit verschiedenen Hautfarben von verschiedenen Planeten kommen würden. Axel Stoll verstarb allerdings schon im Jahre 2014. Im Film besucht Mo Asumang Tom Metzger, einen rassistischen Radiomacher in Amerika. Er glaubt an die Vorherrschaft der Weißen in der Welt soll wohl immer noch Vorträge an Universitäten halten. Bei weiterer Diskussion über Tom Metzger erfuhren wir, dass er nach Mo Asumangs Meinung nur eine gewisse Rolle spielte: Bei dem gesamten Dreh des Films versuchte er nichts anderes als seinen Vorteil und seinen Profit daraus zu ziehen. Metzger ruft nämlich bei dunkelhäutigen Menschen sogar zum Mord auf, ist insofern also nicht zu unterschätzen.

Wir wollten natürlich noch ihre Meinung zu gewissen anderen Themen, die mit Rassismus zu tun haben, wissen, so zum Beispiel zu Donald Trump. Mo Asumang meint, dass Donald Trump mit uns spiele und mehr erfolgsorientiert als demokratisch interessiert sei. Dementsprechend betreibt er mehr Wirtschaft als tatsächliche Politik. Wenn sie Trump mit nur einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es „Psychopath“.

Mo Asumang hat also alles in allem die Schülerinnen und Schüler unserer Schule über das Thema Rassismus sehr gut informiert, nicht nur durch ihren Film, sondern auch durch ihre Empathie und Souveränität zum Thema selbst. Über Rassismus zu sprechen ist für sie bestimmt nicht leicht, wenn man bedenkt, was sie alles bis jetzt erlebt hat. So konnten alle gut informiert und mit einem guten Gefühl nach Hause gehen.

Ihr Schlusswort an die Leser war, dass wir alle lernen müssen Empathie für andere zu haben, egal wie sie aussehen, wo sie herkommen oder wie sie sich uns gegenüber verhalten.

 

Ehemaliges Mitglied

Dieser Artikel wurde von einem ehemaligen Mitglied veröffentlicht. Er wurde aufgrund des Austritts anonymisiert.

Vielleicht gefällt dir auch