Fridays for Future

Am Freitag, dem 15. März 2019, fand ein internationaler Schulstreik statt, bei dem Schülerinnen und Schüler unter dem Motto „Fridays for Future“ vor den Parlamenten demonstrierten, statt in die Schule zu gehen. Um uns über „Fridays for Future“ aufzuklären und zu informieren, haben Schülerinnen und Schüler vom Städtischen Gymnasium in Selm uns eine umfangreiche Präsentation über das Thema „Klima- und Umweltschutz“ vorgestellt.

Der Auslöser für „Fridays for Future“ war Greta Thunberg, ein 16 Jahre altes Mädchen aus Schweden. Seit August 2018 begann sie damit, freitags nicht zur Schule zu gehen. Sie beschloss stattdessen vor dem schwedischen Parlament gegen den Klimawandel zu protestieren, bzw. dagegen, dass die Regierung nicht genug gegen den Klimawandel vorgeht. Sie verteilte Flyer an die Politiker mit der Bitte, etwas gegen den Klimawandel zu tun. Seit Oktober 2018 wird sie von ihren Freunden unterstützt: Mit ihr zusammen protestierten sie nun jeden Freitag vor dem Parlament. Gretas Aktion wird von vielen unterstützt, ebenso wie ihre Aussage, dass niemand zu klein ist, um etwas zu bewegen, sodass sich im Dezember 2018 viele Schülerinnen und Schüler aus anderen Ländern ihr anschlossen. Auch hier in Selm war eine Aktion geplant, die aber aus organisatorischen Gründen verschoben wurde, weshalb diese nun am 22. März 2019 stattfand.

Greta Thunbergs Ziel mit ihren Demonstrationen ist dabei, dass wir uns um unseren Planeten sorgen müssen, da wir die vermutlich letzte Generation sind, die etwas gegen den Klimawandel unternehmen kann. Zudem wissen viele Menschen auch gar nicht, dass der Klimaschutz immer wichtiger wird, weshalb die Jugend eine Veränderung bewirken muss.

In der Präsentation der Schülerinnen und Schüler aus der Q1 und der EF wurde uns in dem Zusammenhang auch das Pariser Klimaabkommen sowie der ökologische Fußabdruck und der sogenannte Overshoot-Day vorgestellt. Das Pariser Klimaabkommen zeichnet die jeweilige Grenze des Kohlenstoffdioxid- Ausstoßes der verschiedenen Länder auf. Deutschland hat das Abkommen unterschrieben und war an der Verhandlung beteiligt. Dennoch ist in Deutschland Ende März so viel Kohlenstoffdioxid ausgestoßen worden, wie es laut Abkommen im ganzen Jahr hätte sein dürfen, was bedeutet, dass Deutschland das Abkommen nicht einhalten kann und die Politiker sich, aus Gretas Sicht, aus der Verantwortung gezogen haben.

Zur besseren Klimapolitik hilft allerdings auch der ökologische Fußabdruck. Dieser beschreibt die Fläche auf der Erde, die ein Mensch verbraucht, um seinen jeweiligen Lebensstandard und Lebensstil auszuführen. Dabei bezieht sich der ökologische Fußabdruck auf die Bereiche Mobilität, Nahrung, Wohnsituation und die Menge des persönlichen Besitzes eines Menschen. Trotzdem ist der Ressourcen-Verbrauch viel zu hoch, da in Deutschland der sogenannte Overshoot-Day 2018 schon am 1. August war. Mit dem Overshoot-Day ist der Tag im Jahr gemeint, an dem alle nachhaltig verfügbaren natürlichen Ressourcen der Erde bereits erschöpft wurden. Das bedeutet, dass in den ersten sieben Monaten des letzten Jahres zum Beispiel mehr Kohlenstoff verbraucht wurde, als Wälder und Ozeane absorbieren können. Das hat zur Folge, dass wir die Ressourcen unserer Zukunft stehlen.

Da in Deutschland über 43 Millionen Autos genutzt werden und jeder Bürger circa 600.000 km jährlich im Stau steht, werden viele Abgase produziert. Durch diese gelangt viel Feinstaub in die Atmosphäre. Daran kann man erkennen, dass der Overshoot-Day durch eine Reduzierung der Staus und eine bessere Temporegulierung auf den Straßen den Feinstaub-Ausstoß verringern kann. Zu den natürlichen Ressourcen gehören aber auch Wasser und Metalle. Wir benutzen Wasser nicht nur zum Trinken oder Waschen, sondern auch bei der Herstellung von Kleidung. Um zum Beispiel eine Jeans zu produzieren, benötigt man 8000 Liter Wasser, weil die Baumwolle nur durch Niederschläge oder künstliche Bewässerung wachsen kann und danach das Endprodukt noch gewaschen und gefärbt werden muss. Daraus kann man erkennen, dass weniger Kleidung weniger Wasserverbrauch bedeutet, indem man beispielsweise auf Second-Hand-Kleidung zurückgreift und somit Ressourcen schont.

Aber das größte und bekannteste Problem ist Plastik. Jeder Deutsche nutzt im Jahr rund 198 Plastiktüten, also durchschnittlich mehr als eine Tüte jeden zweiten Tag. Viele Menschen können nicht auf Plastik verzichten, weil man sie zum Beispiel beim Einkaufen am Obst- oder Gemüsestand oder an Imbissbuden bekommt und als Müllbeutel benutzt. Viele Geschäfte verzichten allerdings schon auf Gratisplastiktüten.

Die aufgezählten Aspekte sind Probleme, auf die Greta Thunberg versucht aufmerksam zu machen. Ihre Meinung ist, dass man der Wahrheit ins Gesicht sehen muss. Am Ende der Präsentation der Schülerinnen und Schüler fühlte sich fast jeder darin bestätigt, dass man auch etwas bewirken kann, selbst wenn man klein ist.

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