Anlässlich des Holocaust-Gedenktags am 27. Januar wurde am Städtischen Gymnasium Selm die Ausstellung „Einige Waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand während des Holocaust“ eröffnet. Die Wanderausstellung des United States Memorial Museum beschäftigt sich unter anderem mit den Fragen: Wie war der Holocaust möglich? Welche Rolle spielten gewöhnliche Menschen während des Holocausts und welche Motive hatten sie?
Zum ersten Mal wurde die Ausstellung in Deutschland, anlässlich des Holocaust-Gedenktags 2019, im deutschen Bundestag gezeigt. Indem die Ausstellung individuelle Beispiele präsentiert und die Lebenswirklichkeit verschiedener Menschen sowie deren Handlungsmöglichkeiten darstellt, soll den Schülerinnen und Schülern das Verständnis für die Rolle gewöhnlicher Menschen während des Holocausts nähergebracht werden. Mithilfe von didaktischem Material ist das Ziel aber auch, über das Thema im Klassen- oder Kursverband ins Gespräch zu kommen. Den Jugendlichen am SGS wird im Rahmen der Ausstellung die Möglichkeit gegeben, sich über ihre Erwartungen und Eindrücke auszutauschen und auch darüber zu sprechen, welche Rolle die eigenen Vorfahren zur Zeit des Holocausts gespielt haben.
Schulleiterin Viola Löchter betonte während der Eröffnungsveranstaltung, wie wichtig die Geschichte ist, um das Hier und Jetzt verstehen zu können. Dieser Transfer in die Gegenwart ist auch ein Ziel der Ausstellung, denn die Frage nach Handlungsoptionen ist auch heute aktuell. Frau Löchter dankte den Organisator*innen Isabell Nientied und Markus Render und freute sich, diese Ausstellung am SGS haben zu dürfen. Zu Gast war auch Manon Pirags, stellvertretende Leiterin der VHS Selm, die in ihrem Grußwort den lokalen Bezug der Themen noch einmal herausstellte.
Wir als Schülerzeitung PunktSZ finden, dass diese Ausstellung eine großartige Gelegenheit ist, sich auch außerhalb des Unterrichts mit diesem wichtigen Thema auseinanderzusetzen. Egal ob Schüler der Klasse neun oder Jahrgangstufe zwölf, die Ausstellung bietet den Rahmen, an verschiedene Punkte anzuknüpfen und viele Einblicke zu gewinnen. Die Informationen sind mithilfe von zahlreichen Fotografien kompakt und verständlich zusammengefasst, sodass der Rundgang keineswegs langweilig erscheint. Wichtig ist unserer Meinung nach jedoch, dass der Auseinandersetzung mit dieser besonderen Ausstellung genug Zeit eingeräumt wird, besonders in der Vor- und Nachbereitung.