Seit dem 08.05.2020 arbeitet das Städtische Gymnasium Selm mit dem Schulserver „IServ“. Über diese neue Plattform soll nun bis zum Unterrichtsbeginn und parallel zum Präsenzunterricht die Aufgabenverteilung und weitere Informationsverbreitung stattfinden. Deswegen möchte ich mir „IServ“ genauer ansehen und mit der vorangegangenen Situation vergleichen.
Bevor alles über „IServ“ lief, gab es die Arbeitsaufträge üblicherweise über E-Mail-Verkehr. Diese vorübergehende Lösung wurde unterschiedlich genutzt. Bei einigen Lehrerinnen und Lehrern hat jeweils eine Schülerin oder ein Schüler die E-Mail erhalten und musste den Auftrag an den Rest der Klasse bzw. des Kurses weiterleiten, manchmal auch über WhatsApp.
Die andere Möglichkeit war, die E-Mail an alle Schülerinnen und Schüler zu schicken. Bei beiden Lösungen mussten dann die bearbeiteten Aufträge wieder per E-Mail an die jeweilige Lehrerin oder den Lehrer geschickt werden. Hier gab es ein Problem, wenn der absendende Lehrer bzw. die Lehrerin ein volles Postfach hatte und keine weiteren E-Mails empfangen konnte. Einige Lehrerinnen und Lehrer haben ja sogar eine E-Mail-Adresse von der Schule. Warum verwenden denn nicht alle Lehrer eine für solche Fälle? Vereinzelt sind die Lehrerinnen und Lehrer auf individuelle Lösungswege ausgewichen, wie eine digitale Pinnwand. Doch auch hier unterschied sich die Methode bei jeder Lehrkraft, und uns Schülerinnen und Schülern fehlte schnell der Überblick. Erwähnen möchte ich hier aber durchaus, dass einige Lehrkräfte sich enorm bemüht haben, uns Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden.
Doch nun haben wir „IServ“ und müssen uns darum keine Sorgen mehr machen. Grundsätzlich ist es sehr gut, dass sich unsere Schule mit diesen Problemen auseinandergesetzt und eine neue und deutlich bessere Lösung etabliert hat.
Man hat dort alles auf einen Blick und kann sich schnell ansehen, was man noch bis zu welchem Zeitpunkt machen muss. Jedoch gibt es da ein kleines Problem: die Unübersichtlichkeit.
Wenn es Lehrerinnen und Lehrer gibt, die über die extra eingebaute Aufgaben-Funktion ihre Aufträge kommunizieren, und andere Lehrkräfte wiederum dafür die E-Mail-Funktion verwenden, wird’s schnell unübersichtlich. Aber das Problem kann man ja auch schnell lösen, indem sich die Lehrerinnen und Lehrer auf eine der Möglichkeiten einigen. Neben diesem Problem kommt es auch seltener vor, dass einige Aufgaben an Schülerinnen und Schüler geschickt werden, für die die Aufgaben eigentlich nicht gedacht sind.
Aber natürlich kann man sich nicht nur die negativen Punkte ansehen. „IServ“ gibt uns viele neue Funktionen, die einige Vorteile gegenüber der temporären Lösung haben. Zum einen vereinfacht „IServ“ die Kommunikation zwischen Lehrerinnen und Lehrern mit den Schülerinnen und Schülern deutlich. Dadurch, dass man in der eingebauten E-Mail-Funktion leicht eine Übersicht über erhaltene Mails der Schule bekommen kann und die Mails sich nicht mehr mit dem privaten Postfach vermischen, wird der ganze Vorgang erheblich einfacher.
Des Weiteren hat man die Möglichkeit, beim Schreiben von Nachrichten die E-Mail-Adressen der Lehrerinnen und Lehrer anzeigen zu lassen, was die Kommunikation mit ihnen vereinfacht. Auch gibt es eine Aufgaben-Funktion, die den Schüler/innen eine schnelle Übersicht gibt. Über die Foren kann man sich mit der ganzen Klasse bzw. dem ganzen Kurs über die Aufgaben austauschen. So werden unnötige Nachfragen vermieden. Ein anderer großer Vorteil von „IServ“ sind die Videokonferenzen. Diese sind zwar noch in der Beta-Version, aber trotzdem ein vielversprechende „Tool“.
Ein Problem mit „IServ“ ist aber nach wie vor das nicht einheitliche Vorgehen beim Stellen der Arbeitsaufträge. Dadurch, dass einige Aufgaben über die dazugehörige Aufgaben-Funktion gestellt werden und andere per E-Mail verschickt werden, verliert man leicht die Übersicht.
Ein wichtiges Thema für alle Schülerinnen und Schüler, die mehrere Stunden am Tag ihre Arbeitsaufträge sorgfältig bearbeitet haben, sind die Korrekturen der Lehrerinnen und Lehrer. Vor der Einrichtung von „IServ“ gab es zum Teil nur vereinzelte Rückmeldungen. Natürlich können die Lehrkräfte nicht von allen Schülerinnen und Schülern Aufgaben korrigieren, doch ist eine Rückmeldung trotzdem wichtig für die Schülerinnen und Schüler. Hier wird ebenfalls noch nicht einheitlich gehandelt, sondern jede Lehrkraft entscheidet, ob nur einzelne Schülerinnen und Schüler oder die gesamte Klasse bzw. der ganze Kurs eine Lösung entsenden sollen. Grundsätzlich ist das mit „IServ“ aber besser geworden.
Mein Fazit lautet: Ich finde es super, dass wir nun einen Schulserver haben, über den wir nun die Zeit bis zum Unterrichtsbeginn und darüber hinaus arbeiten können. „IServ“ hat viele Vorteile, und die Einführung dieser Plattform ist eine gute Idee. Das Problem liegt derzeit noch in der Handhabung der Software. Diese müssen wir nun über die Zeit immer weiter verbessern und anpassen, um die beste und effektivste Erfahrung damit zu haben. Sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch für die Lehrerinnen und Lehrer sind all das neue Aufgaben und Herausforderungen, die sie zusammen bewältigen müssen.