Am Freitag, 16.12.2016, wurde es Ernst für den katholischen Religionskurs rund um Lehrerin Britta Osseforth, denn im Rahmen des Unterrichts wurde ein soziales Projekt erarbeitet, welches an jenem Freitag sein Finale finden sollte.
Der katholische Teil der Klasse 9c organisierte Tage zuvor einen kleinen Adventsbasar im Forum des SGS und verkaufte viele kleine Produkte wie selbst gebastelte Weihnachtskarten, Teelichthalter oder Fensterdeko, für Sach- und Geldspenden war man natürlich auch sehr dankbar. Und so kam in nur kurzer Zeit ein Erlös heraus, der sich sehen lassen kann, denn neben vielen kleinen und auch größeren Sachspenden kam ein Geldwert von sage und schreibe 326,42€ zustande. Dieser wurde in Drogerie- und Einkaufsgutscheine eingetauscht und in einer Aktion an jenem Freitag dann feierlich der Tafel übergeben.
Doch wie kam es überhaupt zu diesem Projekt?
Sport- und Religionslehrerin Britta Osseforth antwortete darauf, sie habe eine Dokumentation über die Tafel im Fernsehen gesehen und daraufhin die Idee gehabt, ein soziales Projekt in ihren Unterricht einzubauen. Und was biete sich da besser an, als ein Adventsbasar? Da die Aktion allerdings recht kurzfristig stattfand, habe man keine Zeit gehabt, groß Werbung für die Aktion zu betreiben, wie z.B. via Durchsagen, da zu der Zeit bereits Klausuren geschrieben würden, welche nicht gestört werden dürften. Doch trotz aller Werbungs-Schwierigkeiten habe die Aktion wunderbar geklappt und war ein voller Erfolg. An dieser Stelle ein riesen Dankeschön an alle, die gespendet haben, und vor allem an das Lehrerkollegium, welches sehr fleißig Produkte gekauft und die Aktion damit unterstützt hat. Osseforth sprach sich ganz klar für eine Wiederholung im nächsten Jahr aus.
Was ist die Tafel?
Die Tafel ist ein Verein, der bundesweit tätig ist und Bedürftigen hilft, indem vor allem Essen an diese weitergegeben wird. Was Supermärkte, Restaurants usw. zu viel haben, können sie an die Tafel weitergeben. Sollten die Lebensmittel qualitativ einwandfrei sein (und das ist fast alles), dann wird es an Bedürftige ausgeteilt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tafeln in ganz Deutschland sind ehrenamtlich tätig, bekommen also kein Geld für ihre doch z.T. harte Arbeit. Sie tun das, um den Menschen zu helfen und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. So werden in der Adventszeit auch Geschenkspenden gesammelt und an Bedürftige verteilt, die sich über jede noch so kleine Unterstützung sehr freuen. Die Tafel in Selm hat ihre Ausgabezeit freitags nachmittags und bekommt deshalb über die Zentrale der Tafeln auch nur freitags frische Ware geliefert, die nicht nur aus Selm, sondern von überall in der Region kommt. So kommt frische und schnell verderbliche Ware wie Salat immer da an, wo gerade Ausgabe ist, damit sie so schnell wie möglich an die Menschen kommt. Man kann sich vorstellen, was für ein ausgefeiltes logistisches und verwaltungstechnisches System dahinter stecken muss. Für einen Ausgabetag benötigt die Selmer Tafel etwa 15 Mitarbeiter, die verschiedenste Aufgaben übernehmen und stets mit Herz dabei sind. Sie betreuen z.T. auch Kinder, damit ihre Eltern in Ruhe Lebensmittel einkaufen können. Die Tafel dient aber auch als sozialer Treffpunkt, um sich zu unterhalten oder auch an Kochkursen teilzunehmen. Dennoch schämen sich vor allem ältere Menschen (⅓ der Bedürftigen sind Rentner) zur Tafel zu gehen, da sie ein Leben lang gearbeitet haben und die Rente dennoch nicht ausreicht, um „normal“ einkaufen zu gehen. Deshalb gilt für die ehrenamtlichen Mitarbeiter eine strikte Schweigepflicht.
Wie auch ihr die Tafeln unterstützen könnt, erfahrt ihr hier