Projekt 5: Flüchtlingshilfe konkret

Möglichst nah dran kommen an Flüchtlinge wollen die Schülerinnen und Schüler aus dem Projekt von Albert Grieser und Ruth Holtermann. Das ist ihnen gelungen, indem sie einen Flüchtling in die Klasse gebracht haben.

Er hat zum Beispiel erzählt, wie sein Bruder gestorben ist oder dass er in einem Boot mit 30 Leuten gefahren ist. Das Boot war eigentlich nur für dreizehn Leute gedacht. Er selber spricht gut Deutsch. Er sagte ebenfalls, dass deutsche Schülerinnen und Schüler schüchtern seien.

Der Flüchtling machte allgemein einen sehr ruhigen und netten Eindruck. Flüchtlinge, die unter 18 Jahren sind, müssen normale Schulen besuchen. Flüchtlinge, die älter als 18 Jahre sind, müssen in eine Sprachschule gehen. Der Flüchtling hat sieben Monate auf seinen Pass gewartet. Er konnte in der Zeit nicht arbeiten, trotzdem konnte er ein Praktikum in einem Südkirchener Kindergarten machen. Vor seiner Flucht lebte er in Syrien, genauer genommen in Damaskus. Dort war er Mathelehrer in einer Schule.

In Deutschland möchte er nicht in einer Schule oder einer Uni unterrichten, weil er dann nochmal zwei Jahre studieren müsste. Sein Bruder ist fünfzehn Jahre alt und war seit fünf Jahren nicht mehr in der Schule. Er erzählte: „Ich bin von der Türkei über Griechenland und von da nach Bulgarien geflohen. In Bulgarien muss man auf die Polizisten aufpassen. Wenn sie nett sind kann man die Grenze passieren, wenn sie nicht nett sind, muss man im Land bleiben und wird manchmal auch festgenommen. Meine Flucht dauerte zwischen acht und zehn Tagen. Man muss in Bulgarien durch einen Wald laufen, das  dauert etwa acht Tage.

Es ist allerdings auch schwer, die Schlepper zu kontaktieren, weil sie sich sehr vor der Polizei fürchten. Sie benutzen falsche Identitäten und sie halten sich in bestimmten Städten auf. In diesen Städten halten sich die meisten Schlepper auf.“ Er kann sich vorstellen, wieder zurück nach  Syrien zu gehen, weil seine Eltern noch da sind. Er erzählte, dass eine Schule, in Syrien beschossen wurde und dreißig Menschen getötet wurden. Sein Traum ist es, Professor in einer Uni zu sein, doch in Deutschland hat er die Möglichkeit nur über ein Studium, welches er in Syrien schon gemacht hat. In Zukunft möchte er Nachhilfelehrer für Mathe sein.

Jan Hochbaum (7c)

 

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