Projektwoche 22: Interview Viola Löchter

Alle zwei Jahre findet am SGS eine Projektwoche statt. Diese Tage sind stets ein herausragendes Event für die Schulgemeinde, denn Schülerinnen und Schüler können sich hier auch außerhalb des regulären Unterrichts stufenübergreifen vernetzen und gemeinsam Inhalte erarbeiten. Dieses Jahr geht es um Nachhaltigkeit.

 

Frau Löchter, wieso hat sich die Schulleitung dazu entschieden, dieses Thema zu forcieren?

„Als ich hier als Schulleiterin angetreten bin, stand das Thema Nachhaltigkeit für die Projektwoche bereits weitgehend fest. Dementsprechend war ich nicht die entscheidungstreffende Kraft, aber in den 9 Monaten, in denen ich hier an am SGS bin, ist mir das Thema Nachhaltigkeit verstärkt entgegengekommen.

Ich treffe mich aktuell jede Woche mit unseren Schülersprecherinnen. Bei jeder Sitzung taucht diese Thematik auf und ich glaube, dass ist ein Thema, dass insbesondere die Schülerschaft bewegt.

Auch im Alltag sind es dann Kleinigkeiten, wie beispielsweise der Joghurtdeckel, der getrennt vom Becher entsorgt werden muss. Aus meiner Sicht, sind diese kleinen Dinge aber bereits Teil einer ganz großen Herausforderung, wenn wir uns den voranschreitenden Klimawandel und die Lage der Weltpolitik anschauen.

Wir müssen alle gemeinsam jeden Tag Möglichkeiten finden, die Zukunft positiv zu beeinflussen. Genau das macht uns handlungsfähig. Wenn wir uns einzige große Sachverhalte anschauen, wird sich nicht viel verändern. Also fangen wir bei uns als Schulgemeinde an.”

Die Projektwoche 2022 ist auch ganz persönlich Ihre erste Projektwoche an der „neuen“ Schule. Haben Sie selbst sich auch schon einen Eindruck von den Projekten machen können?

„Nun, ich bewege mich jeden Tag mehrmals durch die Schule und besuche die Projekte mit offenen Augen. Ich muss sagen, ich bin begeistert davon, wie facettenreich sich die Projektwoche zeigt. Ich tue mich sehr schwer damit, zu sagen, was das schönste überraschendste oder aufregendste Projekt ist. Meiner Meinung nach ist es am bemerkenswertesten, dass das Schulleben für eine Woche dermaßen anders gestaltet wird. Zugegebenerweise laufen unsere Schülerinnen und Schüler normalerweise eher nicht mit Kochlöffeln und Sägen durch die Schule. Es ist sehr schön, das SGS durch die Vielfalt an Projekten nicht nur als Institution, sondern als eine große Gemeinschaft kennenzulernen.“ 

Die Projektwoche selbst ist zwar immer nur eine Woche lang aber die Wirkung ja doch meist langfristig angedacht. Ihrer Meinung nach, was können die Schülerinnen und Schüler wie aber auch die Schule insgesamt in ihrem alltäglichen Leben aus der Projektwoche lernen?

 „Ich glaube, durch eine solche Woche kann bei uns allen eine grundsätzliche Schärfung des Umweltbewusstseins eingeläutet werden. Ich habe heute mit einer anderen Projektgruppe darüber gesprochen, wie man ganz konkret hier im Schulgebäude Energie sparen kann. Das sind dann Vorschläge, die an den Schulträger weitergegeben werden oder auch ab nächster Woche im Unterrichtsraum aushängen. Das betrifft dann unter anderem Fragen, wie man am besten lüftet oder wie man mit den Thermostaten umgeht, also alles quasi Kleinigkeiten, die uns aber in Summe als Schule auf dem Weg zur Nachhaltigkeit begleiten.“

 

Am kommenden Freitag findet dann die Projektvorstellung bei uns in der Schule statt. Nach fast zwei Jahren ohne Präsenzveranstaltungen, ist das eine der ersten Möglichkeiten sich als Schule zu präsentieren. Mit welcher Erwartung blicken Sie auf diesen Freitag?

„Erstmal erhoffe ich mir schönes Wetter, aber gut, das werden wir laut den Wetter-Apps haben. Denn wenn es nicht regnet, ist schon mal eine große Voraussetzung geschaffen und ich glaube, ich spreche für unglaublich viele an unserer Schule, wenn ich sage, dass bereits große Vorfreude herrscht. Wir werden auf ein buntes Schulleben schauen, auch schauen, was sich Schülerinnen und Schüler in einer Woche überlegen können, herstellen können und das wird auch für Eltern ein schöner Moment, die Schule fernab vom Elternsprechtag zu erleben. Für mich ist das natürlich auch eine Möglichkeit, einige Eltern das erste mal persönlich kennenzulernen. Da freue ich mich riesig drauf.

Können Sie schon einen Ausblick auf die nächste Projektwoche geben? Haben Sie bereits erste Ideen?

Tatsächlich gibt es schon viele Vorschläge für Themen, aus der Lehrerschaft, aus der Elternschaft, aus der Schülerschaft und auch ich habe bereits die ein oder andere Idee. Also, ich denke die nächste Projektwoche wird definitiv kommen, ich muss aber auch sagen, dass diese Woche für alle sehr anstrengend ist. Ich habe mit vielen Schülerinnen und Schülern gesprochen und es ist für alle sehr anstrengend, sechs Stunden am Stück das Gleiche zu machen. Auch engagieren sich die Kolleginnen und Kollegen über das Maß hinaus und das ist echt klasse, unsere Schulgemeinde stemmt diese Projektwoche unglaublich gut und ich bin mir sicher, dass wir diese Woche mit der Projektpräsentation erfolgreich abschließen werden. Mitte des nächsten Jahres schauen wir dann weiter, wie die nächste Projektwoche aussehen soll. Ich finde den zweijährigen Rhythmus für die Projektwoche sehr gut, dann hat man genug Vorbereitungs- und Planungszeit. Ich bin mir sehr sicher, dass die nächste Projektwoche genauso erfolgreich und schön wird.”

Vielleicht gefällt dir auch