Digitales Lernen am SGS – Ein Erfahrungsbericht

Seit nunmehr einem Jahr prägt die anhaltende Pandemie unser aller Alltag. Im März 2020 begann der Lockdown für alle Schülerinnen und Schüler. Schnell mussten digitale Wege gefunden werden, um den Schulalltag aufrecht zu erhalten.

Im Mai des letzten Jahres verfassten wir einen Bericht über den digitalen Unterricht am SGS. Nun, beinah zehn Monate, später möchten wir das erneut tun und den momentanen Alltag aus Sicht eines Schülers darstellen. Was hat sich verändert? Wie funktioniert Lernen am SGS?

Grundsätzlich fährt das SGS einen Hybrid aus Videokonferenzen und Aufgaben. Wir verfahren nicht nach dem Stundenplan, sondern es liegt im Ermessen von uns Schülerinnen und Schülern, wie wir uns die Arbeitsaufträge einteilen.

Aufgaben / Arbeitsaufträge

Die Kurse oder Klassen erhalten ihre Aufgaben im dazu vorhandenem Modul und sehen, bis wann welche Aufgabe zu erledigen ist. Anfänglich wurden die Aufträge teilweise in einem kurzen zeitlichen Rahmen gestellt, da einige Lehrerinnen und Lehrer sich bemüht haben, den Stundenplan einzuhalten. Nun erhalten wir die Aufgaben Montag und die Abgabe ist meist Freitag. Dieses Vorgehen halte ich für optimal im Sinne der Schülerinnen und Schüler.

Der Umfang der Aufgaben ist meist angemessen. Teilweise jedoch auch zu umfangreich. Hier bedarf es einer funktionierenden Kommunikation zwischen Lehrkraft und Kurs, um eine Lösung zu finden und den Umfang richtig zu beurteilen. Mit der Zeit pendeln sich Lehrkraft und Lerngruppe meist aufeinander ein. Trotzdem kommt es noch immer teilweise zu sehr ausführlichen Aufträgen. Daraus resultiert ein hoher Arbeitsaufwand bei den Schülerinnen und Schülern. Nicht selten arbeiten wir einen ganzen Tag. Die Wahrnehmung von Schülerinnen und Schülern geht hier allerdings auseinander, weil sie auch von der individuellen Arbeitsstruktur abhängig ist.

Bei den Inhalten der Aufgaben gibt es, wie auch im Präsenzunterricht, Unterschiede. Einige Lehrerinnen und Lehrer überlegen sich abwechslungsreiche Methoden und Aufgaben, wie beispielsweise eigene Oberflächen mit Quellen in Geschichte. Andere gestalten die Aufgaben eher simpel.

Rückmeldungen zu Aufträgen erhalten wir sporadisch und eher selten. In den Videokonferenzen wird meist aber pauschal über Fehler gesprochen, weshalb dies nicht wirklich ein Problem darstellt.

Videokonferenzen

Die Videokonferenzen stellten die Schulgemeinde Anfangs vor einige Fragen. Mit der Zeit gewöhnten sich aber beinahe alle an dieses Modul. Die Qualität und Quantität der Konferenzen ist enorm abhängig von der Lehrkraft. Einige Lehrerinnen und Lehrer bemühen sich enorm und finden kreative Lösungen in den Konferenzen. Andere hingegen führen beinah keine Konferenzen durch.

Natürlich kommt es vor, dass Konferenzen aufgrund von Überlastung im Netz abstürzen, aber meine persönliche Erfahrung ist, dass dies selten geschieht. Das gemeinsame digitale Arbeiten in einer Konferenz ist oft mühselig und Gruppenarbeiten wenig effizient. Videokonferenzen können keinesfalls den Präsenzunterricht ersetzen, sind aber eine gelungene Ergänzung zu den Aufgaben.

Fazit 

Den Umständen entsprechend hat das SGS mit der IServ-Plattform eine sehr gute Lösung gefunden, digital Unterricht zu gestalten. Anfänglich gab es Schwierigkeiten, die mit der Zeit immer mehr in den Hintergrund rückten. Nichtsdestotrotz funktioniert das Lernen auf Distanz nur dann, wenn Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler sich engagieren.

Hier muss angemerkt werden, dass ein Großteil der Lehrerinnen und Lehrer sich bemüht, attraktiven digitalen Unterricht zu gestalten. Wir merken, wie viel Zeit einige Lehrkräfte investieren. Die Evaluation, also der Versuch beider Parteien aufeinander einzugehen, funktioniert auch gut. Fachlehrerinnen und Fachlehrer bieten Telefonate an und stehen bei Fragen jederzeit zur Verfügung.

So positiv das alles klingt, muss trotzdem aktiv versucht werden, noch besser zu werden, und sicherlich gibt es auch am SGS Fälle, wo es eben nicht optimal läuft. Grundsätzlich hängt alles maßgeblich an der Lehrkraft und der Lerngruppe, und so unterschiedlich wie die Lehrkräfte sind, so unterschiedlich ist auch der digitale Unterricht. Die Wahrnehmung bei Schülerinnen und Schülern unterscheidet sich aber eben auch enorm. Trotzdem möchte ich behaupten, dass die breite Masse zufrieden ist.

Distanzunterricht bleibt aber eben nur Ersatz: Er kann langfristig die Präsenz auf keinen Fall ersetzen.

 

Vielleicht gefällt dir auch